FASTENZEIT IM MARIANUM - 5 WOCHEN BEWUSST (ER)LEBEN
Das Hungertuch von Misereor, das jeweils in den Foyers beider Schulgebäude hängen, lassen uns fragen "Was ist uns heilig?"
Das von Emeka Udemba gestaltet Hungertuch zum Thema Klima, Kriege, Pandemien führen uns die komplexen Multikrisen unserer Tage vor Augen, wo die Schwachstellen unserer politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen liegen.
Sein farbenstarkes Bild ist als Collage aus vielen Schichten ausgerissener Zeitungsschnipsel, Kleber und Acryl aufgebaut: Nachrichten, Infos, Fakten, Fakes - Schicht um Schicht reißt und klebt der Künstler diese Fragmente und komponiert aus ihnen etwas Neues.
In einen freien rötlichen Raum ohne Horizont hineingesetzt, ragen zwei Unterarm- und Hand-Paare offen in die Fläche hinein: Form und Farbe nach gehören sie zu einem dunkelhäutigen Mann und einer weißen Frau, ihre Hände berühren gemeinsam sachte die Erdkugel, die sie gemeinsam halten, ihr aber auch Spielraum lassen. Die Kugel bleibt in der Schwebe von Halten und Loslassen, Schutz und Preisgabe. Rollt die Kugel im nächsten Moment nach links unten in den roten aufgeheizten Raum hinein? Wird sie kippen wie unser Klima? Die Erdkugel, gute Schöpfung und Heimatplanet oder Spielball verschiedener Interessen?
Was ist uns noch heilig?
Was ist unverfügbar?
Was tasten wir nicht an?
Was ist uns das Leben wert?
Diese Fragen laden ein, das Bild miteinander zu entdecken und so Teil einer neuen, weltumspannenden Schöpfungs-Erzählung zu werden.
Ab heute beginnen unsere Fastenimpulse und Fastenaktionen. Nicht alles wird allen von uns leicht fallen. Manches finden wir unsinnig, manches dafür umso sinnvoller, manches herausfordernder als anderes. Manches ist uns vielleicht sogar heilig.
Montags essen wir fleischlos in der Mensa. Für manche selbstverständlich, für andere eher ungewohnt. Und wir nehmen uns montags auch die Zeit für Atemübungen - 13-20-13:35 auf der Terrasse vor dem Musiksaal.
Fastenzeit im Marianum - 5 Wochen bewusst (er) leben | Müll-FASTEN | Plastik-Fasten (27.02. - 03.03.)
Lasst uns fragen:
Wie wäre es, wenn eure Mülltonnen nur noch halb voll wären? Wie wäre es, wenn ihr in dieser Woche Plastik-Fasten praktiziert? Worauf möchtet und könntet ihr beim Plastik-Fasten verzichten?
Gut zu wissen:
Jede Person in Deutschland entsorgte im Jahr 2020 im Durchschnitt 632 kg Müll. Im Jahr 2020 produzierten wir Deutschen 39,4 Millionen Tonnen Haushaltsabfälle. (Statistik Euostat)
Von den 10 Mio. Tonnen Abfällen, die jedes Jahr in die Ozeane gespült werden, bestehen 75% aus Plastik. Dadurch sind regelrechte Müllinseln in den Weltmeeren entstanden: Die größte von ihnen ist der Great Pacific Garbage Patch, der inzwischen schon so groß ist wie Mitteleuropa. Durch die Plastikteilchen pro Quadratkilometer Meere sterben pro Jahr 100.000 Meeressäuger und 1.000.000 Vögel. Das Plastik-Problem ist kein reines Problem des Tierschutzes. Das Mikroplastik im Meer landet nämlich über die Nahrungskette direkt auf unserem Teller – mit verheerenden Folgen. Allergien, Fettleibigkeit, Unfruchtbarkeit, Krebs – keine schönen Dinge, die Forscher dem Einfluss von Mikroplastik in unserer Nahrung zuschreiben.
AKTIONSIDEE: PLASTIK-Fasten:
Das Tolle beim Plastik-Fasten ist, dass es kein „alles oder Nichts“ gibt. Auch ein kleiner Schritt ist ein erster Schritt. Worauf möchtest du beim Plastik-Fasten verzichten?
Lasst uns einen Wettbewerb daraus machen: so wenig Plastikmüll wie möglich produzieren!
Messt als Klasse täglich den Plastikmüll, den ihr produziert habt.
Tragt diesen Wert in die Klassen-Liste im Foyer ein (Angabe in Litern pro Tag).
Plastik-Fasten lohnt sich auch für euch, denn am Ende der Woche bekommt die Klasse, die am wenigsten Müll produziert hat, einen kleinen Preis!