RAPPER BEN SALOMO SPRICHT ÜBER ANTISEMITISMUS IN DER DEUTSCHEN RAPSZENE

Auf Einladung der Abteilung Schulpastoral unter Gaby Rasche besuchte der jüdisch stämmige Rapper Ben Salomo das Marianum in Hegne und führte den Jugendlichen auf eindrückliche Art und Weise vor Augen, wie stark antisemitische Einstellungen in unserer Gesellschaft verbreitet sind und dass unsere Gesellschaft hier in einer Pflicht steht, aktiv dagegen Stellung zu beziehen.

Ben Salomo, mit bürgerlichem Namen Jonathan Kalmanovich, 1977 in Israel geboren, kam 1981 mit seiner Familie nach Deutschland und wuchs in West-Berlin auf. Schon in seiner Grundschulzeit entdeckte er seine Liebe zum Reimen und zur Musik, 1997 begann er professionell Hip-Hop-Musik zu machen und etablierte sich bis 2018 über seinen Talentwettberb für Rapper „Rap am Mittwoch“ als feste Größe in der deutschen Musikszene. Über Youtube erreichte er 420.000 Abonnenten, für Ben Salomo hing an diesem Format sein Herz. „Es war mein Baby.“

Am Mittwochvormittag war er in der Stunde der Schulgemeinschaft zu Gast bei den Schülerinnen und Schülern der zehnten Klasse der Realschule sowie der Kursstufe des sozialwissenschaftlichen Gymnasiums. In einer fachlich fundierten und zugleich leidenschaftlichen Art erzählte Ben Salomo welche persönlichen antisemitischen Erfahrungen er als Jude in der deutschen Raps-Szene erfahren musste und dass sich dieser Missstand in erschreckender Weise in großen Teilen der Musikbranche etabliert hat und viele Texte und Videos einen Nährboden für antisemitische Hetze bieten.

Anhand einer Analyse von Textzeilen und Musikvideos sowie Social-Media-Postings konnte Ben Salomo den Jugendlichen vor Augen führen, welche Verbindungen und Geflechte sich hinter manch bekannten Musikern verbergen und wie zum Beispiel über eine bestimme Code-Sprache bei Kleidung und Gebärden dschihadistische und antidemokratische Ideologien propagiert werden.

„Lügen und Gerüchte verändern die Wahrnehmung, verbreiten Hass und Hetze.“ Davon ausgehend möchte Ben Salomo jungen Menschen dazu bewegen, menschenverachtendes Verhalten nicht einfach hinzunehmen, sondern aktiv dagegen Stellung zu beziehen.

Ermöglicht wurde die Veranstaltung durch die Unterstützung der Friedrich-Naumann-Stiftung, die sich gegen Diskriminierung einsetzt.